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Schiene
Track System Evaluation: methodology for finding optimal components
Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud (HEIG), 2023
Projektziel
Der Eisenbahn-Oberbau umfasst verschiedene Komponenten wie Schienen, Schwellen, Zwischenlagen, Befestigungssysteme, Besohlungen. Um die Lärmwirkungen des Rad-Schiene-Systems durch Zugsvorbeifahrten zu minimieren, ist es wichtig die Auswirkungen der Komponenten und insbesondere deren Kombination zu verste-hen. Gleichzeitig ist es wichtig, deren Einfluss auf die Unterhaltskosten der Fahrbahn zu berücksichtigen. Je nach Kontext und Situation gilt es, eine möglichst optimale Kombination der Oberbaukomponenten einzusetzen. Dabei sollen verbesserte Modellierungssysteme helfen, um teure und aufwändige Streckenversuche möglichst minimieren zu können.
Ziele:
1. Bewertungsmethode für die Kombination verschiedener Oberbaukomponenten in Bezug auf Lärm, Vibration und Schotterschutz;
2. Entwicklung Prognoseinstrument
Produkt:
Rail Track Modelling Toolbox: https://github.com/jcugnoni-heig/RailTrackModellingToolbox/tree/ track_evaluation
Ergebnisse
The dominant parameter for the noise reduction is the use of a high damping pad, which also provide the best performances in terms of reduced rail and sleeper vibrations both in 45° loading conditions (curves) and 6° (straight lines). The best combination overall to combine a high damping pad with USPs. In terms of economic / ma-terial efficiency, just changing to high damping pads seem more advantageous however. The worst conditions in terms for noise are overall with soft pads, 54E2 rails or wooden sleepers. The current SBB reference configuration of 60E2 rail with hard EVA pads and B91 sleepers without USPs is in the upper half of the combinations, but can be improved at least in terms of reducing ballast vibrations by adding USPs. However, switching to high damping pads seem more beneficial overall.
Dokumente
Einfluss loser Schienenklemmen auf die Gleisdynamik
EMPA, 2022
Projektziel
Im Forschungsprojekt sollen die Auswirkungen von nicht korrekt angezogenen Schienenbefestigungen untersucht werden. Alle Untersuchungen finden auf dem Testgleis der TU München statt. Dieses besteht aus 18 Schwellen mit Befestigungen SKL14 (System W14) in einem Schotterbett.
Ergebnisse
Die untersuchten Auswirkungen von losen Schienenbefestigungen sind:
- veränderte Beschleunigungen der Schienen am Ort der Krafteinwirkung (point mobility)
- veränderte Track Decay Rate (vertikal)
- veränderte Schwingungsübertragung von der Schiene in den Untergrund
- veränderte Lärmabstrahlung des Oberbaus
Die Effekte wurden für drei unterschiedliche Zwischenlagen (ZWs) gemessen: harte EVA ZWs (üblich bei SBB), weiche Vossloh ZWs (ausnahmsweise bei SBB) und ZWs mit hoher Dämpfung und mittlerer Steiffigkeit (hergestellt von Semperit im Rahmen eines Forschungsprojektes der EPFL).
Total wurden sieben Zustände mit losen Befestigungen untersucht, wobei die Anzahl der losen Befestigungen stufenweise erhöht wurde.
Die Erkenntnisse sind wie folgt:
- Die Punktmobilitäten ändern sich unterschiedlich nach Frequenz. Im Bereich 200-800 Hz nimmt die Mobilität zu wenn es mehr lose Klemmen gibt, um die 1000 Hz (pin-pin mode) nimmt sie ab und ab 1500 Hz bleibt die Mobilität unverändert. Der Effekt wird kleiner bei weicheren ZWs.
- Die vertikale TDR nimmt bis 2000 Hz deutlich ab, wenn mehrere Klemmen schlecht angezogen sind, dies allerdings deutlich weniger bei weicheren ZWs. Die TSI Grenzkurve wurde trotzdem meist eingehalten, ausser in extremen
- Fällen (sieben lose Klemmen nebeneinander bei harten ZWs).
- Die Schwingungsübertragung in den Boden ändert sich nicht messbar. Nur im Fall der steifen ZWs könnte bei ganz tiefen Frequenzen eine leichte Verringerung der Energieübertragung auftreten.
- Die Schalleistungspegel und Schalldruckpegel ändern sich geringfügig, wenn harte ZWs gebraucht werden. Bei einzelnen Frequenzen nimmt die Schalleistung zu, bei anderen ab. Eine quantitative Bestimmung war wegen der experimentellen Bedingungen (Reflexionen im Raum und Rauschen wegen schlechtem Wetter) nicht möglich. Bei weicheren ZWs sind die gemessenen Unterschiede noch kleiner. Näher zur Quelle gibt es für alle ZWs eine kleine Zunahme der Schalldruckpegel im Bereich 1000-3000 Hz. Dies könnte ein Effekt der kleineren TDR sein.
Die Messungen am Testgleis zeigen, dass 15% lose Klemmen die massgeblichen akustischen und dynamischen Werte so wenig ändern, dass sie in der Wahrnehmung vernachlässigbar sind. Die gemessenen Änderungen sind noch geringer, wenn die ZWs weich oder aus einem dämpfenden Material hergestellt sind.
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Messsystem für die Schienenrauheit
ETH Zürich, 2022
Projektziel
1. Die neue Messmethode soll die Schienenrauheit für das ganze Schienennetz liefern können.
2. Messungen an verschiedenen Orten und Zeiten sollen miteinander verglichen werden können.
3. Die Entwicklung der Schienenrauheit über die Zeit soll mit der neuen Methode dokumentiert werden können.
4. Die in Art. 7 VLE geforderte Überwachung der Schienenrauheit soll mit der Methode möglich sein. Die gemessene Schienenrauheit soll für netzweite Katasterberechnungen verwendet werden.
5. Das Messgerät soll auf dem Diagnosefahrzeug der SBB, oder jedem regulär verkehrenden Zug eingesetzt werden können.
6. Das resultierende Messsystem soll im regulären Betrieb mit geringem Aufwand betrieben werden können.
7. Das neue Messsystem soll sich als Standard für die Messung der Schienenrauheit in der Schweiz etablieren.
8. Nach Projektabschluss soll ein Messsystem operationell ein- setzbar sein.
Ergebnisse
Bestehende Systeme und Messkonzepte (direkte und indirekte Messverfahren, zugbasierte und nicht-zugbasierte Systeme) wurden analysiert. Die Anforderungen an ein optisches Messsystem zur direkten Messung der akustischen Rauheit wurde definiert und das Messgerät als Prototyp realisiert.
Die Machbarkeit des optischen Messkonzeptes konnte in einem Feldversuch aufgezeigt werden.
Bemerkungen
siehe Nachfolgeprojekt 4.26
Rauheit des SBB Schienennetzes – Verfeinerung der Modelle anhand neuer Messdaten
Berner Fachhochschule BFH, 2022
Projektziel
Im ersten Projekt (vgl. Kap.4.16) wurde die Schienenrauheit anhand von wenigen Messdaten geschätzt. Mit diesem Nachfolgeprojekt wird die Datengrundlage durch zusätzliche Messungen der Schienenrauheit erweitert und das Modell zur Schätzung der Schienenrauheit damit verfeinert.
Ergebnisse
Neben der Tonnage als wichtigstem Einflussfaktor wird die Schienenrauheit von der Stahlqualität, der verwendeten Schleifmaschine, dem Schienenprofil und dem Anteil Güterzüge beeinflusst.
Für die Schätzung der Schienenrauheit wurden die beiden Stahlquali-täten R260 und R350 separat betrachtet. Die Modelle liefern eine Regressionskurve für die Rauheit in Abhängigkeit von der Tonnage. Für jede Ausprägungskombination der anderen erklärenden Variablen wird die Kurve vertikal verschoben.
Für die Stahlqualität R260 liegt die geschätzte Rauheit für 12 der 16 Ausprägungskombinationen bereits bei Tonnage 0 unter dem kritischen Grenzwert von 10 dB. Für die anderen Kombinationen fällt die Rauheit spätestens bei 0.3 Mt unter den Grenzwert. Der Grenzwert wird von der geschätzten Rauheit für die meisten Kombinationen mit Stahlqualität R260 also nie überschritten und für alle höchstens während 0.6% der Zeit.
Für den Stahl R350 liegt die geschätzte Rauheit 3.1 dB höher als für den Stahl R260. Für alle Kombinationen mit Stahlqualität R350 fällt die geschätzte Rauheit spätestens nach 1 Mt unter den Grenzwert. Die geschätzte Rauheit überschreitet den Grenzwert also für alle Kombinationen für weniger als 3.9% der Zeit.
Bemerkungen
Nachfolgeprojekt von Rauheit des SBB Schienennetzes – Erste Modellierung der Schienenrauheit basierend auf bisheriger Datenbasis (Kap. 4.16)
Dokumente
Neuartige Schienenzwischenlagen (Phase II/III)
Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), 2022
Projektziel
Phasen II und III:
1. Entwicklung Zwischenlage
2. Modellierung Schotter / Schwellenbesohlung
Ergebnisse
Die Empa und die Hochschule für Wirtschaft und Ingenieurwissenschaften des Kantons Waadt unter Federführung der ETH Lausanne haben eine Sandwich-Konstruktion entwickelt, deren Dämpfung präzise auf den Frequenzbereich von etwa 200 bis 2000 Hz abgestimmt ist. Dabei besteht die Hülle wie bisher die gesamte Unterlage aus dem harten Kunststoff Ethylenvinylacetat (EVA), neu ist der Kern aus dem weichen Werkstoff Polyisobutylen (PIB). Als beste Lösung erwies sich ein PIB-Anteil von über 50%.
Seit März 2022 fanden Praxistests auf einem 100 m langen Gleisabschnitt mit 400 Unterlagen nahe Nottwil im Kanton Luzern statt. Die Auswertung zeigte eine statistisch signifikante Lärmreduzierung um 0,73 dB(A) ± 0.11 dB(A) gegenüber bisherigen harten Schienenzwischenlagen. Weiter wiesen alle Prototypen eine wesentlich geringere statische Steifigkeit auf als die Referenz-Schienenunterlagen, was einen verbesserten Schutz des Oberbaus bedeutet. Hersteller der neuen Pads war Semperit, der die hochdämpfenden Prototypen „SemperSilent“ nennt.
Bemerkungen
Folgeprojekt aus Neuartige Schienenzwischenlagen (Phase I)
Rauheit des SBB Schienennetzes – Erste Modellierung Schienenrauheit
Berner Fachhochschule BFH, 2021
Projektziel
Mit dem Projekt wird untersucht, welcher Anteil der Rauheitsentwicklung mit den von Experten definierten wichtigsten Einflussfaktoren erklärt werden kann.
Ergebnisse
Auf der Basis von verschiedenen Infrastrukturparametern werden Schätzwerte für die Schienenrauheit ermittelt.
Bemerkungen
Siehe auch Nachfolgeprojekt Rauheit des SBB Schienennetzes – Verfeinerung der Modelle anhand neuer Messdaten
Dokumente
Schienenbefestigung, Nachfolgearbeit aus „Schienenbefestigung, Phase I“
Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud, 2021
Projektziel
Mit diesem Projekt werden die Auswirkungen von nicht korrekt befestigten Schienen auf den Lärm und den Unterhalt mit Simulationsrechnungen abgeschätzt.
Ergebnisse
Aufgrund einer Simulationsrechnung und einer Messung an einem Labormodell wird der Einfluss der Schienenbefestigung als vernachlässigbar eingeschätzt. Eine indirekte Wirkung auf den Lärm über das stärkere Wachstum der Schienenrauheit wird jedoch nicht ausgeschlossen.
Bemerkungen
Nachfolgearbeit aus dem Projekt „Schienenbefestigung, Phase I“
Dokumente
Hochdämpfende Zwischenlagen
KPZ Fahrbahn AG, 2021
Projektziel
Lärmmessungen einer hochdämpfenden Schienenzwischenlage der Firma Getzner und Vergleich zu einer harten und weichen handelsüblichen Schienenzwischenlage.
Ergebnisse
Sowohl die Gleisabklingraten- wie auch die Schallemissionsmessungen zeigen, dass die hochdämpfende Zwischenlage akustisch sehr ähnlich wirkt wie eine harte Zwischenlage, obwohl sie statisch fast zehnmal weicher ist.
Mit den Schallemissionsmessungen wird gegenüber dem Referenzoberbau mit weicher Zwischenlage eine Schallminderung von 3.6 dBA beim Zugtyp EWIII und 3.8 dBA beim Zugtyp Nina ausgewiesen. Im Bericht „Vergleich Zwischenlagen für Betonschwellen“ wird aufgezeigt, welcher Typ Zwischenlage bei bestimmten Untergrundverhältnissen und Anforderungen bzgl. Lärm und LCC sinnvollerweise eingebaut werden sollte.
Das Dokument soll den Bahnen zukünftig als Entscheidungshilfe dienen. Harte Zwischenlagen haben den Vorteil, weniger Lärm zu emittieren, wohingegen die geringe Lastverteilung bei gutem bis hartem Unterbau zu höheren LCC führen kann. Elastische Zwischenlagen mit wenig Dämpfung sind bei diesen Untergrundverhältnissen hinsichtlich LCC die bessere Wahl. Allerdings handelt man sich mit ihnen eine Erhöhung der Luftschallemissionen (ca. 3 dBA) ein. Eine echte Alternative bieten hochdämpfende Zwischenlagen. Wie die Analyse der Gleisabklingrate zeigt, verhalten sie sich hinsichtlich der Schallabstrahlung im niederfrequenten Bereich < 400 Hz wie weiche Zwischenlagen. Darüber sind sie den harten Zwischenlagen sehr ähnlich, was dazu führt, dass die fahrbahnseitige Schallemission merklich reduziert werden kann. Fragenzeichen gibt es noch beim Thema Dauerhaftigkeit.
Bemerkungen
Der Bericht „Vergleich Zwischenlagen für Betonschwellen“ wurde als Auftragserweiterung erteilt.
Schienenbefestigung, Phase I
KPZ Fahrbahn AG, 2021
Projektziel
Klärung der Frage, ob die Schienenbefestigung betreffend Lärm und Unterhaltskosten einen relevanten Einfluss hat.
Ergebnisse
Ausgehend von der Stichprobe gehen die Studienautoren davon aus, dass 10-15% der Schienenbefestigungen nicht korrekt montiert sind. Der Luftspalt zwischen Spannklemme und Winkelführungsplatte beträgt in diesen Fällen (deutlich) mehr als die maximal erlaubten 0.5 mm.
Es ist davon auszugehen, dass dies Auswirkungen auf die Lärmabstrahlung, aber auch auf den Unterhaltsaufwand für den Oberbau hat (Inhomogenitäten). Das Problem könnte mit angepassten Dübeln / Schrauben relativ einfach gelöst werden.
Bemerkungen
Siehe auch Nachfolgearbeit „Bericht Schienenbefestigung HEIG-VD“
Lärm und TDR in engen Gleisbögen
Schweizerische Südostbahn AG SOB, 2021
Projektziel
Das Forschungsprojekt untersucht die Auswirkungen von elastischen Komponenten in engen Gleisbögen auf die Lärmabstrahlung, die TDR (Track Decay Rate, Schienenabklingrate) und die Riffelbildung.
Ergebnisse
Die Lärmemission in Gleisbögen mit Radien < 300m unterscheidet sich von der Lärmemission in der Geraden bei gleichwertigen Oberbau in einem um etwa 5 dB höheren Vorbeifahrpegel. Die Lärmemission in einem Doppelgleisbogen mit unterschiedlichem Betonschwellenoberbauten fällt bei der Kombination 54E2 mit weicher Zwischenlage um 4 dB höher aus als bei der Kombination 46E1 mit harter Zwischenlage. Auch der vorauseilende Schienenschall, das Schienensingen wird am Oberbau 46E1 mit harten Zwischenlagen um 5 dB stärker bedämpft und beträgt im Mittel 12.5 dB pro 100m.
Im Forschungsprojekt von PROSE konnte nach dem Einbau von hochdämpfenden elastischen Zwischenlagen von BATEGU im Bogen km 9.1 in Riedmatt im September 2019 eine Pegelminderung von 5 dB gegenüber der weichen Zwischenlagen Zw700 AT ermittelt werden. Hochdämpfende elastische Zwischenlagen eignen sich sowohl für die Lärmbekämpfung als auch für den Oberbauerhalt durch die Eindämmung des Riffel- und Schienenrauheitswachstums. Das Schienensingen kann mithilfe dieser Zwischenlagen ebenfalls reduziert werden.
Dokumente
Entwicklung Zwischenlage
Prose AG, 2020
Projektziel
Das Ziel des Projekts ist es, die weiche Zwischenlage (Zw) so zu optimieren, dass die Lärmemission vorbeifahrender Züge auf einem Standardoberbau mindestens gleichwertig zu Oberbautypen mit harter Zw ausfällt. Die neue elastische Zw mit hoher Dämpfung soll für den verbreiteten Standardoberbau mit Betonmonoblockschwellen und UIC60/UIC54 Schiene entwickelt werden.
Ergebnisse
Im Rahmen des Projektes «Akustisch optimierte Schienenzwischenlage» wurde eine hochdämpfende Zwischenlage (Zw) in zwei Ausführungsvarianten für die Verwendung in Schienenbefestigungssystemen Typ UIC54 und UIC60 entwickelt, welche
- die dynamischen Stossbelastungen im Gleis um mehr als 66% gegenüber einer harten Zwischenlage und etwa 20% gegenüber der weichen Zwischenlage reduziert,
- eine Lärmminderung von 3 bis 5 dB bewirkt und
- die Zulassungsfähigkeit erreicht hat.
Die Feldversuche wurden an unterschiedlichen Streckenabschnitten durchgeführt. In engen Gleisbögen bei der SOB in Wollerau mit UIC54 Schienen und 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit wurde eine Pegelminderung von bis zu 5 dB nach Einbau der BATEGU Zw ermittelt. Auf einer weiteren Strecke in der Geraden bei Kerzers mit UIC60 Schienen und einer mittleren Geschwindigkeit von 120 km/h lagen die Vorbeifahrpegel am BATEGU Testabschnitt um 3-4 dB niedriger im Vergleich zum Abschnitt mit weicher Zwischenlage.
Bemerkungen
Arbeitsgemeinschaft mit BATEGU, Gummitechnologie GmbH, Wien
Dokumente
Neuartige Schienenzwischenlagen (Phase I)
Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), 2019
Projektziel
Mit diesem Projekt soll die Entwicklung eines Produktes vorbereitet werden, das die Vorteile von harten und weichen Schienenzwischenlagen vereint. Die neu zu entwickelnde Schienenzwischenlage soll sich frequenzabhängig steif, respektive nachgiebig verhalten. Die Lärmemissionen gegenüber einem Oberbausystem mit weicher Zwischenlage sollen um 4 dB(A) reduziert werden, gegenüber einem System mit üblicher steifer Zwischenlage um mindestens 1 dB(A). Diese Ziele können, gemäss heutigem Wissensstand, mit derzeitig verfügbaren Materialien nicht erreicht werden.
Im Projektantrag vom 13. Juli 2017 wird das Projekt in drei Phasen aufgeteilt, wobei die totale Laufzeit 5 Jahren beträgt. Das BAFU löst mit diesem Vertrag die Projektphase I aus.
Projektphase I soll aufzeigen, ob und wie das Bauteil „Schienenzwischenlage“ so weiterentwickelt werden kann, dass die Projektziele in den noch auszulösenden Projektphasen 2 und 3 erreicht werden können.
Ergebnisse
Bemerkungen
Grundlagenprojekt für die Phasen II und III.
Folgeprojekt Neuartige Schienenzwischenlagen (Phase II/III)
Dokumente
Lärm- und LCC-optimierte Schienenzwischenlagen
TÜV Rheinland Schweiz GmbH, 2018
Projektziel
Mit diesem Projekt soll ein Produkt entwickelt werden, welches elastische Eigenschaften wie die heutigen Zwischenlagen aufweist, um den Oberbauverschleiss zu minimieren, aber gleichzeitig auch dämpfenden Eigenschaften besitzt, um den Lärm zu mindern.
Merkmale der neuen Schienenzwischenlage:
- elastische Eigenschaften wie die heutigen weichen Zwischenlagen
- dämpfende Eigenschaften, um Lärm zu mindern
Zusammensetzung aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Steifigkeiten und Dämpfungseigenschaften (EPDM-Materialien).
Ergebnisse
Die neue Schienenzwischenlage verhält sich bezüglich Lärm und TDR wie eine herkömmliche weiche Schienenzwischenlage.
Erprobung Schienenstegabschirmung
Sersa Group AG (Schweiz), 2016
Projektziel
Ziel ist es, die akustische Wirksamkeit der Schienenstegabschirmung an einem Streckenabschnitt messtechnisch durch einen Vorher/Nachher Vergleich zu quantifizieren.
Ergebnisse
Die Schallmessungen ergaben eine deutliche Minderung der Vorbeifahrpegel durch die SSA im erwarteten Bereich von ca. 1 – 4 dB. Die Pegelreduktion der SSA ist dann am höchsten, wenn der Schienenschallanteil das Rollgeräusch bestimmt (Lötschberger in Kombination mit weicher Zwischenlage) und umgekehrt am geringsten bei einem entspre- chend kleinen Rollgeräuschanteil der Schienen (Re420 mit EW3 oder Güterzug in Kombi- nation mit harter Zwischenlage), was plausibel ist.
Im Frequenzbereich ist die Dämmwirkung durch SSA ab 500 Hz erkennbar und ist am höchsten zwischen 800 bis 1000 Hz sowie bei 2000 Hz. Dies ist laut Theorie auch der Schallanteil im Rollgeräusch welcher von der Schiene abgestrahlt wird.
Ein überraschendes Ergebnis zeigen die Gleisabklingraten- und Schienenschwingungs- messungen. Bisher ist man davon ausgegangen dass die SSA im Gegensatz zu Schienenstegdämpfern (SSD) keinen Einfluss auf die Gleisabklingrate und Schienenschwingung haben. Tatsächlich zeigt sich ein beträchtlicher Unterschied in Form von höherer Dämpfung im Gleis und reduzierten Schienenschwingungen, insbesondere in horizontaler Richtung. Der Lärmminderungseffekt der SSA beruht also nicht nur auf der Abschirmung sondern auch auf reduzierter Schwingung und Schallabstrahlung der Schiene.
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Betriebsversuch Schienenkopfkonditionierung
ZB Zentrahlbahn AG, 2016
Projektziel
Das Ziel des Auftrages besteht darin, die Wirksamkeit und die Betriebstauglichkeit der SKK im Regelbetrieb über mehrere Monate zu testen.
Ergebnisse
3 ABe 130-Triebzüge (SPATZ) wurden mit SKK-Systemen ausgerüstet. In der Zeit von April 2016 bis Oktober 2016 wurden alle Zugfahrten in der Steinibach-Kurve akustisch zum Nachweis der Wirkung vermessen. Es zeigte sich bereits nach kurzer Zeit eine messbare Wirkung der Schienenkopfkonditionierung. Nach Abschluss der Messkampagne konnte dieser Eindruck bestätigt werden. Durch den Einsatz der Schienenkopfkonditionierung kann der Lärm um bis zu 10 dBA reduziert und die Frequenzen, die als Kreischen wahrgenommen werden, nahezu vollständig unterdrückt werden. Für die nachhaltige Eliminierung des Kurvenkreischens ist es notwendig die Schienenköpfe nach 4-5 Zugdurchfahrten neu zu konditionieren.
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Erprobung von Schienendämpfern
Schweizerische Bundesbahnen SBB, 2016
Projektziel
- Die Bestimmung der Wirksamkeit von Schienendämpfern und daraus Berechnung der netzweiten Kosten und Nutzen.
- Die Überprüfung der fahrbahnseitigen Tauglichkeit dieser Produkte.
- Die Validierung der Beurteilungsmethodik „Stardamp“ für die Lärmminderung von Schienendämpfern.
Die Bestimmung von Oberbaufaktoren (Faktor X), welche den Lärm beeinflussen und deren Anpassung eine Alternative zum Einsatz von Schienendämpfern darstellen könnten.
Ergebnisse
Die Wirkung von Schienendämpfern ist in den meisten Fällen zu klein, als dass sie sich als effektive Lärmschutzmassnahme eignen würden. In Fällen, wo eine grössere Wirkung der Schienendämpfer erwartet wird, kann der Oberbau geändert werden: 1) Im B70 System kann im Rahmen von Oberbauerneuerungen das B91 System eingebaut werden. 2) In Fällen mit B91 und weichen Schienenzwischenlagen, können diese mit harten ersetzt werden.
Die Investitionskosten würden bis CHF 33 Millionen betragen, womit ca. 9‘700 Personen neu unter den Immissionsgrenzwert zu liegen kämen.
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Vergleich Zwischenlagen
PROSE AG, 2015
Projektziel
Um den Einfluss von unterschiedlich steifen Zwischenlagen (Zw) auf die Lärmemissionen beurteilen zu können wurden Vergleichsmessungen angelehnt an TSI NOI (2015) bei Vorbeifahrt von Zügen auf dem Streckenabschnitt zwischen Kerzers und Müntschemier durchgeführt. Dort sind zum einen harte Zwischenlagen des Typs Zw 661-6 EVA und weiche Zwischenlagen des Typs Zw700-b-100kNEPDM-H-SF150-W eingebaut.
Ergebnisse
Insgesamt als A-bewertete Schalldruckpegel ergibt sich mit weicher Zwischenlage eine Erhöhung der Schallemission (in 7.5 m Abstand vom Gleis gemessen) abhängig vom Zugtyp. Beim leisesten gemessenen Zugtyp liegt die Erhöhung bei 1.8 dB(A), bei Güterzügen liegt die Erhöhung bei maximal 0.5 dB(A). Interessant sind die frequenzabhängigen Unterschiede beim Luftschall zwischen weicher und harter Zwischenlage. Im Frequenzbereich bis zu 500 Hz ist die Schallemission mit weicher Zwischenlage geringer, zwischen 500 und 1000 Hz aber deutlich höher.
Dokumente
Schienenabsorber BLS
PROSE AG, 2011
Projektziel
In einer Messkampagne auf einem geeigneten Gleisabschnitt in Kerzers wurden vier Schienenstegabsorber vergleichend auf ihre Wirkung untersucht. Die Vergleichsparameter waren die zu erzielende Lärmminderung innerhalb der Vorbeifahrpegel verschiedener Fahrzeugarten sowie die Änderung der Abklingrate (Track-Decay-Rate).
Ergebnisse
Das Vorbeifahrgeräusch durch die verschiedenen getesteten Absorbertypen von Schrey & Veit, Vossloh, TATA und STRAIL kann ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h im Mittel um 2 dB reduziert werden. Je nach Fahrzeugmix bezüglich Radbauart, Fahrzeugtyp und Betriebsgeschwindigkeit sind auch höhere Pegelminderungen möglich.
Die Absorber von Schrey & Veit und TATA erwiesen sich als besonders effektiv und sind lang erprobte und technisch ausgereifte Produkte. Die Absorber von Vossloh und STRAIL weisen vor allem durch ihre geringere Masse kleinere Pegelminderungen auf, sind dafür jedoch meist günstiger in der Beschaffung. Der STRAILastic Absorber ist zudem metallfrei aufgebaut.
Die Eignung eines Gleisabschnittes für solche Massnahmen sowie die Wirkung im Frequenzbereich kann mit Hilfe der Track Decay Rate Messung quantifiziert werden.
Dokumente
Entwicklung von kurzwelliger Schienenrauheit
TU Berlin, 2011
Projektziel
Literaturstudie zu den Einflussfaktoren für die Entwicklung von kurzwelliger Schienenrauheit.
Bemerkungen
Nach der vorliegenden Literatur wird die Schienenrauheit durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die meist unabhängig voneinander auftreten. Wichtigste Einflüsse sind die dynamische Beschaffenheit der Oberbaus, speziell des Gleisrostes. Weitere Einflussparameter sind die Fahrgeschwindigkeit. Daraus resultieren Schlupfbewegungen und Vibrationen, die durch die spezifischen Gleis-Resonanzen beeinflusst werden. Hier ist die unterschiedliche Gleis- / Rad-Rezeptanz wichtig, die sich bei einer Radposition im Schwellenfach bzw. auf dem Schwellenkopf einstellt. Jedoch sind auch andere Einflüsse wie Luftfeuchtigkeit oder laterale Kräfte nicht vernachlässigbar. Die Schwierigkeit in der vollständigen Untersuchung und Bewertung einer Messstelle ist daher die Bestimmung aller Einflussfaktoren. Bei Langzeit-Feldversuchen kann nur mit großem Aufwand ein Faktor geändert werden. Daher scheint es, daß bisher die Entstehung und Einflussfaktoren der akustisch relevanten Schienenrauheit eher wenig analysiert worden sind.
Dokumente
Entwicklung der Schienenrauheiten – BAV Messstellen 2003 bis 2011
PROSE AG, 2011
Projektziel
Dokumentation der Ergebnisse der Schienenrauheitsmessungen an den Messstellen des BAV zum Monitoring des Schienenfahrzeuglärms in der Schweiz zwischen 2003 und 2011. Die Messstellen Oberwichtrach, Itingen und Steinen wurden seit 2003 registriert, die Messstellen Gland, Walenstadt und Lindau ab 2004.
Ergebnisse
Die Schienenrauheiten nehmen über den betrachteten Zeitraum ab, dies kann als allgemeine Tendenz in den Ergebnissen erkannt werden. Das Ausgangsniveau der Rauheitspegel von 2003 bzw. 2004 ist jedoch bei allen Messstellen hoch. In Oberwichtrach werden die höchsten Rauheitspegel gemessen, wird dort geschliffen, so hält die niedrige Rauheit nur wenige Monate an und erreicht kurz darauf wieder das Ausgangsniveau. Die Rauheiten der Messstelle in Gland erscheinen sehr gleichmässig, es ist ein leichter Rückgang der Pegel zu erkennen – dennoch ändert sich die Kontur des Rauheitsspektrums über den Zeitraum kaum. Die Schienenrauheiten in Itingen weisen einen markanten Rückgang zwischen 2006 und 2007 auf, welcher auch auf dem neuen niedrigen Niveau bestehen bleibt. Hier hat entweder ein Schleifprozess stattgefunden oder gar ein Gleisumbau. In Steinen werden die höchsten Schienenrauheiten erst 2005 und 2006 gemessen. In den Folgejahren nimmt der Pegel durch Schleifmassnahmen weiter ab. In Steinen West kann man sehr gut die Entwicklung von Schleifspuren erkennen, sie nehmen mit 10 dB / Jahr ab. Walenstadt weist auf beiden Gleisen unterschiedliche Rauheitsspektren auf, welche anfangs gleichermassen auf hohem Niveau darstellten. Auf dem Ost Gleis sind Wellenlängen zwischen 5 und 2.5 cm relevant (Riffelbildung), auf dem Westgleis sind es eher die langwelligen Anteile im Spektrum. Beide Gleise wurden zuletzt geschliffen, wobei die niedrigen Schienenrauheiten in Walenstadt West bereits seit 2007 fortbestehen. In Lindau ist ein eher dynamisch veränderliches Spektrum erkennbar, welches nach einem Schleifvorgang innert 2 Jahren wieder auf voriges Niveau anwachsen wird. In Lindau West man diesen Vorgang besonders gut beobachten. Während die Schleifmarken hier lediglich mit 5 dB pro Jahr zurückgehen, wachsen die langwelligen Anteile mit 8 dB pro Jahr rasch wieder an. Je nach Prozesstiefe benötigen Schleifmarken bis zu drei Jahren um vollständig im zu verschwinden.
Entwicklung der Schienenrauheit – Grundlagenstudie
EMPA, 2010
Projektziel
Im Rahmen eines Vorprojektes wurde der Einfluss verschiedener Faktoren auf die zeitliche Entwicklung der Schienenrauheit untersucht. Als zentrale Datengrundlage dieser Analyse wurden Schienenrauheitsmessungen von rund einem Drittel des Schweizer Schienennetzes eingesetzt. Diesen Messdaten wurden Angaben zum Betrieb (Achslast, Geschwindigkeit, Traktion/Bremsen) und zum Oberbau (Bogenradius, Schwellentyp, Schienenqualität) gegenüber gestellt. Die verwendeten Daten stammen aus Datensätzen der SBB, der Firma Prose und der SwissTopo. Der erste Teil der Arbeit umfasste die Beschaffung, Aufbereitung und Fusion der verschiedenen Datensätze. In einem zweiten Teil wurde der Einfluss der verschiedenen Attribute auf die Schienenrauheit untersucht.
Ergebnisse
Die multiple lineare Regression ergab, dass die folgenden Parameter einen bedeutenden Einfluss auf die Schienenrauheit haben:
Radius
- Überhöhung
- Schienenqualität
- Schwellenart
- Schienenstoss
- Schwellenverlegeart
Die Summenrauheitspegel Lλ,CA schwanken dabei je nach variiertem Parametern um bis zu 10 dB(A) und unterstreichen die Bedeutung, welche der Infrastruktur in Bezug auf die Schienenrauheit und damit auf die Schallentstehung zukommt. Nicht als massgebliche Einflussgrösse wurde die betriebliche Belastung ausgewiesen. Die vorhandenen Daten liefern somit keine Bestätigung für die häufig gehörte Aussage, dass raue Räder raue Schienen verursachen. Für das weitere Vorgehen wird empfohlen, die Entwicklung eines physikalischen Modells in Angriff zu nehmen, welches die Entstehung von Rauheiten beschreiben kann und aus welchem Empfehlungen im Hinblick auf die Beeinflussung der massgebenden Parameter abgeleitet werden können.